Der Bellacher Mountainbiker Luke Wiedmann blickt auf ein bewegtes Sportjahr 2020 zurück. Im Juli wurde er in Gränichen Junioren-Schweizermeister, später kam bei der Heim-EM die
Bronzemedaille dazu. Im neuen Jahr stehen für den 18-jährigen einige Änderungen an.
Wer wie Luke Wiedmann in jungen Jahren schon international aufhorchen lässt, rückt zwangsläufig in den Fokus grosser Teams. So kommt sein kürzlich vermeldeter Wechsel zum Thömus RN Swiss Bike Team eigentlich nicht ganz überraschend. «Das
Ganze war nicht so einfach, da ich noch beim Bike Team Solothurn unter Vertrag stand. Aber ich konnte nicht auf das Angebot des Thömas RN Swiss Bike Teams verzichten. Der Wechsel verlief nicht
wie gewollt und es hat mich während der Saison mental sehr belastet, so konnte ich mich nicht mehr wirklich auf die Rennen fokussieren. Jetzt im Nachhinein bin ich aber sehr froh, dass alles
geregelt ist und ich den Schritt in ein Profiteam gemacht habe», erklärt Wiedmann den Wechsel.
Neue Herausforderung bei der U23
Gleichzeitig mit dem Wechsel des Trikots folgt auch der Wechsel in der Nachwuchs-Kategorie. Neu muss sich der angehende Fahrradmechaniker gegen
ältere Mitstreiter in der U23-Konkurrenz durchsetzen. Dass dieser Weg steinig sein wird ist Wiedmann klar: «Am Anfang werde ich im Weltcup bestimmt noch nicht ganz vorne mithalten können. Die meisten Fahrer sind schon seit einigen
Jahren Profi. Im Sommer 2021 habe ich die Abschlussprüfungen da liegt zurzeit meine Priorität, danach setzte ich Voll und Ganz auf den Sport». Dass die jüngsten Erfolge die Erwartungshaltung nach
oben korrigiert haben ist Wiedmann bewusst. Diese Erwartungen hat er aber vor allem auch sich selbst gegenüber: «Natürlich macht man sich selber grossen Druck, da man auch niemanden enttäuschen
will und mein eigener Ehrgeiz sehr gross ist. Ja, Erfolgsdruck habe ich auf jeden Fall, denn ich will gewinnen und nicht Zweiter werden.»
Auf dünneren Reifen unterwegs
Um auf die neuen Aufgaben optimal vorbereitet zu sein, wagt sich Wiedmann auch in neue Gewässer. So startet er am kommenden Wochenende an den
Radquer-Schweizermeisterschaften in Hittnau. «Das Rennen vom nächsten Sonntag ist vor allem als Training gedacht. Natürlich will ich gut sein und zeigen was ich kann, aber konkrete Ziele habe ich
nicht. Ich habe zu wenig Erfahrung um mit den Besten mitzuhalten». Nach seinem ersten internationalen Quer-Rennen am letzten Wochenende spricht Wiedmann denn auch von zwei unterschiedlichen
Sportarten, die man nicht vergleichen kann: «Im Radquer fährt man eine Stunde lang am Limit, ohne sich erholen zu können. Die Strecke ist kürzer und praktisch flach und nicht vergleichbar mit
einer technisch schwierigen MTB-Strecke die auch ein paar hundert Höhenmeter drin hat. An den MTB-Rennen kann man sich in den Abfahrten ein wenig erholen und da das Rennen länger geht, muss man
die Kräfte besser einteilen.»
Auch wenn die Erfolgschancen am kommenden Wochenende entsprechend klein sind, hat Wiedmann langfristig gesehen grosse Ziele. «Mein Traum und mein persönliches Ziel ist es Weltmeister zu werden.
Dazu kommt das ich den Sport so lang wie möglich auf professionellem Niveau ausüben möchte.»
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